Am 16. April 2018, dem Morgen unserer Abreise regnet es und Nebel liegt über dem Land, nun ist es tatsächlich soweit, wir fahren los! Lange haben wir uns vorbereitet und auf diesen Augenblick gewartet - nun beschleicht uns doch ein seltsames Gefühl, sind wir nun wirklich für so lange Zeit fort von zu Hause? Ja, das Abenteuer ruft!
Für diesen ersten Tag halten wir uns aber erst mal treu (und ungewollt) ans Motto "Aller Anfang ist schwer", wer hätte das erwartet? Kaum haben die Räder unsere Ivecos die Landesgrenze am Bodensee überfahren schreckt uns ein Geräusch auf - magisch und blitzartig zieht es unsere Blicke aufs Armaturenbrett, orange leuchtet und lärmt es von dort "Motor kontrollieren...Motor kontrollieren"! Das kann doch nicht sein?
Fast 50'000 km haben wir auf dem Tacho und ausser einem Ölverlust damals in Island gab es bisher noch keinen technischen Notfall. Und nun, nach einem Top-Rundum-Service und einem grossen Verwöhnprogramm für den Iveco vor der Abreise stehen wir hier am Bodensee und schauen uns ungläubig an! Alle Ungläubigkeit hilft nichts, wir googeln und fahren direkt nach Lustenau, dort hat es eine Iveco-Garage.
Sehr nett und hilfsbereit nehmen sich die Mechaniker unseres Problems an. Das Diagnosegerät wird angekoppelt und spuckt einiges an Fehlermeldungen aus! Es werden Sachen ersetzt und ein wichtiges Teil neu geschmiert (ging wohl vergessen beim Service) die Fehlermeldungen gelöscht, und nach einer Probefahrt geht es für uns am Nachmittag weiter Richtung Hamburg.
Wir atmen auf, nicht für lange. Kaum 30 km später leuchtet dieselbe Fehlermeldung erneut auf. Nach einem Telefon mit der Garage in Lustenau kehren wir um und sind bald wieder am Diagnosegerät angehängt. Unterdessen steht der Uhrzeiger für die Mechaniker eigentlich auf Feierabend, sie winken aber freundlich ab und meinen, dass sei kein Problem. Sie ersetzten eine Sonde, die am Morgen schon zur Diskussion stand und nach einer weiteren Probefahrt lassen sie uns mit Daumen hoch und einem 4-blättrigen Kleeblatt auf der Motorhaube wieder losfahren. Vielen Dank!
Wir sind doch froh konnten wir dieses Problem noch auf europäischem Boden lösen und hoffen sehr, diese orangen Warnleuchen schweigen nun für ewige Zeit!
Zwei Tage später stehen wir früh am Morgen in einer LKW-Waschanlage in Hamburg. Für die Verschiffung nach Kanada darf nicht der kleinste Dreck am Fahrzeug kleben, die Fahrzeuge werden äusserst genau kontrolliert bei der Ankunft in Halifax (wird gesagt). Während mehr als zwei Stunden wird der Iveco auf Hochglanz poliert, und bald darauf können wir ihn ohne Probleme am Hamburger Hafen abgeben für die Verschiffung.
Er wird im Bauch der "Atlantic Sky" übers Meer fahren, das Schiff können wir über das App von MarineTraffic verfolgen.
Insgesamt wird es mit allem drum und dran fast drei Wochen dauern bis wir den Iveco in Halifax wieder aus dem Hafen abholen können.
Diese Zwischenzeit starten wir mit gemütlichen Tagen an der Nordsee und einem tollen, schönen Abschieds-Wochenende mit unseren Kindern + Partnern in Hamburg!
(Wenn ihr die Fotos anklickt, vergrössern sie sich und ihr könnt den Text zum Foto lesen)
Am 02. Mai 2018 fliegen wir von Hamburg aus nach Halifax in Kanada! Bald schon können wir über unsere ersten Tage in Kanada berichten...