2021 - Schweiz/ Frankreich/ Italien


Schweiz

04. August -10. August 2021

 

Es ist schon August geworden, wir möchten noch einige Wochen mit dem Iveco los, zuerst ein paar schöne Orte in der Schweiz anfahren, dann über die Pässe der französischen Alpen bis ans Mittelmeer, durchs Piemont und wieder zurück nach Hause.

Wir sind startklar…nach einem Besuch im Appenzellerland parkieren wir den Iveco für die erste Nacht bei Bad Ragaz. Am nächsten Morgen fahren wir ins Städtli und bestaunen die in der ganzen Stadt verteilten tollen Skulpturen der Bad RagARTz-Ausstellung. Noch ein Regenmarsch zur heissen Quelle in der Taminaschlucht, dann steuern wir der Sonne entgegen und sind am Abend in Vals, ein Tal und einen Ort den wir noch nicht kennen. Die folgenden drei Nächte quartieren wir uns auf dem Stellplatz bei der Bergbahn in Vals ein. Die Gondel bringt uns in die Höhe, wir erwandern die Gegend und finden es wunderschön hier im Valsertal mit all den Alpen und dem Zervreila-Stausee. 

Über den Oberalp- und Furkapass fahren wir auf den Grimselpass, in diese Gegend zieht es uns immer wieder. Wir übernachten auf dem Pass und stehen am nächsten Morgen zeitig bei der Gelmerbahn, das Ticket haben wir schon im Voraus gebucht. Die Gelmerbahn ist mit einer Steigung von 106 Prozent die steilste offene Standseilbahn Europas. Als Werkbahn gebaut transportiert dieses Wunderwerk der Technik heute Personen zum schönen Gelmersee hoch. Rückwärts geht es in die Höhe, der Blick in die Tiefe ist grandios. Ein kurzes Stück des Weges und schon liegt der See türkisfarben vor uns  in seinem Bergkessel. Wir umrunden ihn auf einer gemütlichen Wanderung und sind noch fast alleine unterwegs, das ändert sich schnell an diesem sonnigen Tag, bis uns die Bahn wieder hinunter ins Tal nimmt  ist einiges mehr los hier oben. Wir fahren wieder auf den Grimselpass und verbringen den Rest des Tages am schönen Oberaarsee.

 

10. August - 18. August 2021

 

Wir überqueren nochmals den Grimselpass, unser nächstes Ziel ist das Wallis, es gibt hier einige Orte die wir schon lange erkunden wollten. Nach einem Blick auf den imposanten Aletschgletscher fahren wir bis ans Ende des Lötschentals zum kleinen Campingplatz auf der Fafleralp. Hier endet die Strasse, wir sind in einem weiten Talkessel, umringt von Bergen und Gletschern, wunderschön! Wir bleiben gleich ein paar Tage stehen, wandern über die Alpen, auf dem Lötschentaler Höhenweg und steigen auf einem abenteuerlichen Pfad zur Anenhütte hoch. Wie es der Zufall so will schlängelt sich plötzlich der Iveco von Erich + Bryony durch den Campingplatz, hey schön, wir haben sie schon eine Weile nicht mehr gesehen und freuen uns aufs plaudern!

Weiter fahren wir über Martigny, ein Stück Richtung Grosser Sankt Bernhard, und hinein ins Val Ferret bis nach Fouly. Der Alpencamping dort ist sehr schön gelegen, aber very busy, zum Glück haben wir einen grossen Stellplatz und genug Luft rund um den Iveco. Die Wanderung am nächsten Tag fällt nach der Halbzeit ins Wasser, plötzlich sind wir umhüllt von dichtem Nebel und erwischen gerade noch rechtzeitig das Postauto vom Talende zurück zum Camping bevor es richtig anfängt zu regnen. Auch hier treffen wir auf Reisekollegen und geniessen zwei unterhaltsame, lustige Abende mit Eitschpi und Rita von swissgreynomads.com, schön wars!

 

Frankreich

18. August - 27. August 2021

 

Nun zieht es uns aber definitiv Richtung Frankreich, es liegen viele Pässe vor uns!

Über die ersten zwei geht es schon bis wir in Chamonix sind. Schon einmal waren wir hier in dieser Gegend rund um den Mont Blanc und eigentlich spienzeln wir auf einen Halt mit Spaziergang durchs Städtli und Kafipause im Gässli an der Sonne…je näher wir Chamonix kommen, desto voller sind die Strassen, so viele Autos, so viele Leute - klar, es ist noch Sommerferienzeit und die Gegend hier sehr beliebt und bekannt. So fahren wir weiter und nehmen Kurs Richtung Berge und „Grandes Tours des Alpes“, einer der berühmten Routen durch die französischen Alpen zum Mittelmeer! 

Sie führt von Thonon-les-Bains am Genfersee bis nach Menton an der Cote d’Azur und überquert diverse Alpenpässe. Wir starten nicht ganz am Genfersee sondern steigen etwas weiter südlich beim Col des Saisies ein. Auch hier ist viel los, auf dem Pass werden diverse Freizeitvergnügungen angeboten, ein Spass für Gross und Klein. Wir finden trotzdem einen ruhigen Parkplatz, machen Mittagspause und geniessen den Blick über die schöne Hügellandschaft. Weiter unten im Tal bleiben wir später auf dem kleinen Camping Municipal in Beaufort stehen. 

Entlang des blauen Lac de Roselend geht es hoch zum Cormet de Roselend, und weiter und weiter…für die nächsten 2.5 Wochen tauchen wir ein in diese herrliche Bergwelt von Frankreich, das Wetter ist fast nahtlos sonnig und mild, besser könnten wir es nicht treffen. Wir überqueren viele Pässe (ich werde sie am Schluss auflisten), machen Abstecher in Täler, auf Berge, zu Seen und schönen Dörfern, durchqueren tiefe Schluchten, fahren Bergstrecken, so schmal dass nur der Iveco Platz hat, besuchen kleine Dörfer die als Bauwunder an den Hängen kleben und versetzen uns in Gedanken zurück in das beschwerliche Leben von früher in dieser steilen, rauen Gegend.

Das Wanderwegnetz ist gross, an jeder Ecke können wir den Rucksack packen und einfach loslaufen. So wird mehrmals aus einer klein gedachten Runde spontan eine mehrstündige Wanderung, einfach weils so schön ist und es unseren Kopf und unsere Füsse weiterzieht...um noch ins nächste Tal zu schauen, noch auf den Berg zu steigen, noch diesen oder jenen Umweg zu nehmen. Wir sehen riesige Schafherden, einsame Alpen, schöne Hochmoore, und geniessen die vielen tollen Ausblicke. 

Gute Nachtplätzli finden wir problemlos, abseits, auf oder an Pässen, auf Stellplätzen oder auf kleinen Dorfcampings.

Einige Pässe gefallen uns besonders gut, das heisst je höher wir sind, desto karger wird es und desto besser gefällt es uns. 

Der Col de l’Iseran ist mit 2770 müM der höchste überfahrbare Gebirgspass der Alpen und bekannt durch den Skiort Val-d’Isère. Vom Col du Mont Cenis könnte man weiterfahren und ins Piemont wechseln, wir bleiben am tiefblauen Lac du Mont Cenis, fahren retour und weiter Richtung Saint-Michel-de-Maurienne. Es folgt der Col du Télégraphe der nahtlos in den Col du Galibier übergeht und runter zum Col du Lauraret, sozusagen ein 3er Passpäckli.  

Nach einem Abstecher zum Col du Glandon und Col de la Croix de Fer und einem Stadtbummel in Briancon erklimmen wir bald den Col d’Izoard, ein spezieller und sehr schöner Pass, man fühlt sich in die Wüste versetzt, auf der Passhöhe und der Südseite des Passes erstreckt sich das Casse Déserte, das „menschenleere Geröll“, eine trockene, steinige Landschaft mit diversen Felsnadeln, ein spezieller Anblick und schön für eine kleine Wanderung. Unterhalb des Passes bei Brunissard stellen wir uns auf den kleinen Waldcamping und wandern in die Höhe. Es folgt ein Abstecher ins schöne Saint-Véran, wir überqueren den Col de Vars und fahren nach Jausiers.

 

27. August - 02. September 2021

 

Auf den Col de la Bonette sind wir ganz besonders gespannt, er ist mit 2715 müM etwas tiefer als der Col de l’Iseran, aber auf der Zusatzschleife zum Cime de la Bonette erreicht man eine Höhe von 2802 müM, das ist die höchstbefahrbare Alpenstrasse Europas. Auf dieser Schleife parkieren wir den Iveco, steigen auf einem schmalen Pfad auf den Gipfel und schauen von 2862 müM auf das wunderschöne 360° Panorama. Und weil es so schön ist hier oben, das Wetter so sonnig und mild, bleiben wir gleich zwei Tage etwas unterhalb der Passhöhe stehen.

Wir haben den höchsten Punkt erreicht, die folgenden Pässe sind tiefer und grüner. Über Isola fahren wir nach Saint-Saveur-sur-Tinée, machen eine Schlaufe auf schmalen Pfaden über den Col de la Couillole nach Valberg, eines der vielen Skigebiete in den französischen Alpen und vom Dorf her im Sommer nicht so romantisch. Wir  übernachten im herzigen Péone auf dem Camping Municipal und erleben am nächsten Morgen ein kleines Festspektakel, weiter kurven wir durch die imposante Gorges de Daluis und wenden uns wieder ostwärts. Nicht ganz alle dieser französischen Pässe sind für unseren 5.5 Tonnen Iveco befahrbar, einige haben eine Gewichts- oder Höhenbeschränkungen, auch die Gorges du Cians können wir nicht durchgehend befahren. Aber es gibt ja genug an Pässen und schönen Strecken ohne Verbot.

Als wir über den Col de Saint-Martin in nächste Tal kommen erschrecken wir gehörig, hier haben schlimme Unwetter gewütet, der Fluss muss sich mit einem riesigen Ausmass und enormer Gewalt durchs Tal ergossen haben. Die Strasse wurde im oberen Talabschnitt fortgespült, wir fahren auf einem Provisorium, viele Häuser wurden zerstört, das Tal neu geformt, überall wird gearbeitet, Schutt fortgeführt, die Strasse neu gemacht um alles wieder instand zu stellen...welche Naturgewalten!

Über den schönen Col de Turini, mit Zusatzschleife rund um den Mille Fourches, fahren wir hinunter durchs wilde Tal Richtung Sospel. Etwas vor dem Dorf bleiben wir zwei Nächte auf dem kleinen Camping Sainte-Mardeleine stehen, mit Pool und nur wenigen Campern, schön! Nun sind wir bald am Meer, für uns ein Zwischenstop, lange bleiben möchten wir nicht, es ist nicht der Ort oder die Küste die uns besonders gefällt, zu überbauen und zu viele Leute. Aber natürlich möchten wir kurz Meerluft schnuppern und einmal durch Monaco fahren. Das machen wir in einer Panorama-Rundtour mit immer wieder wunderbaren Ausblicken aufs Meer. Gleich oberhalb des Städtchen Menton, nahe der italienischen Grenze, übernachten wir auf dem Camping, so gut gelegen dass wir gleich vom Campingplatz über viele Stufen in die Stadt runtersteigen können. Wir schlendern durch die Gassen der Altstadt, sitzen am Meer und geniessen diesen Moment im Gewusel. 

 

Piemont

02. September - 07. September 2021

 

Byebye Meer...wir fahren wieder opsi Richtung Sospel, weiter nach Breil-sur-Roya und möchten eigentlich durch den Tende Tunnel ins Piemont nach Italien wechseln. Leider haben wir den Tunnel nicht nachgeschlagen, von Breil-sur-Roya fahren wir je länger je mehr durch ein weiteres  Unwettertal, eine Tafel oder eine Beschränkung sehen wir aber nirgends. Schon ein rechtes Stück im Tal , wir wollen gerade stoppen und googeln, steht eine grosse Tafel am Strassenrand - jetzt wissen wir's, der Tunnel ist gesperrt für uns! So viele Umwegmöglichkeiten gibt es nicht auf dieser Strecke, schlussendlich entscheiden wir uns für den Passübergang bei Isola. Das bedeutet ein gutes Stück retour fahren, aber von der anderen Seite sieht ja immer alles anders und neu spannend aus ;-). Von Isola steigen wir in die Höhe und übernachten auf dem Col de Lombarde, toll sieht es aus hier oben! Am nächsten Morgen liegt Nebel über dem Berg, er  lichtet sich langsam und gibt immer mehr von der Landschaft preis, eine wunderbare Stimmung! Unten im Tal wenden wir uns Richtung Cuneo, fahren ins nächste Tal, ins Valle Maira, überqueren die Berge mit dem Colle di Sampeyre, fahren hinunter ins Valle Varaita und erkunden das Tal bis in den hintersten Zipfel. Leider ist das Wetter nass und neblig, so sind wir bald auf dem Weg Richtung Norden. Zuhinterst im Val Tournenche bei Breuil-Cervinia blicken wir zum Matterhorn hoch, auf der anderen Seite der Berge liegt Zermatt. Wir bummeln durch Aosta und kehren über den grossen Sankt Bernhard zurück auf heimatlichen Boden.

 

Schweiz

07. September - 12. September 2021

 

Wir bleiben noch ein paar Tage im Wallis und wandern entlang der mit einigen Hängebrücken gespickten, abenteuerlichen  Suone Le Torrent-Neuf bei Savièse. Bei unseren Wallis-Tagen im Frühling war die Suone leider noch gesperrt.  Einer schmalen Strasse folgen wir in die Höhe zum Sanetschpass, durch den Tunnel mit 3.30 Meter  passt der Iveco gerade noch durch und oben auf dem Pass erwartet uns eine wunderschöne Karstlandschaft, wow, so schön! Der Sanetschpass ist nur einseitig, vom Wallis her, befahrbar. Von der Berner Seite her gibt es keine Strasse, aber mit einer Seilbahn kann man von Gsteig zum Sanetschsee hochfahren. Wir bleiben hier oben und machen am anderen Tag eine wunderschöne Wanderung über die Karstfelsen zur Cabane de Prarochet, mit Blick auf den Glacier de Tsanfleuron, wow diese Landschaft und die Felsen hier begeistern uns! Als nächstes biegen wir bei Sierre ab ins Val d'Anniviers, wir schlendern durch Grimentz mit seinen dunklen, alten Holzhäusern, fahren weiter bis zum Lac de Moiry und noch weiter zum kleinen Lac de Chateaupré, hier gibt es einen einfachen Stellplatz. Früh am nächsten Morgen machen wir uns an den Aufstieg zur Cabane de Moiry, immer mit dem Glacier de Moiry im Blick, bei der Hütte oben stehen wir dann  nahe der Eiswand, super!

Es gibt immer wieder neues, schönes und uns noch unbekanntes zu entdecken in unserer schönen Schweiz! Noch einmal zieht es uns auf den Grimselpass und zum Oberaarsee, dann gehts über den Brünigpass und Luzern Richtung Säuliamt nach Hause, eine schöne Tour ist zu Ende, vor allem all die Pässe und die ganze Gegend in den französischen Alpen hat uns super gefallen!

 

Über all diese Pässe sind wir gefahren...plus noch einige kleine und einige zweimal:

1.    Oberalppass / CH

2.    Furkapass / CH

3.    Grimselpass / CH

4.    Col de la Forclaz / CH

5.    Col des Montets / F

6.    Col des Saisiers / F

7.    (Col du Méraillet) +  Col de Roselend / F

8.    Col de l'Iseran / F

9.    (Col de la Madeleine) +  Col du Mont Cenis / F

10.   Col du Télégraphe / F

11.   Col du Galibier / F

12.   Col du Lautaret / F

13.   Col du Glandon / F

14.   Col de la Croix de Fer / F

15.   Col d'Izoard / F

16.   Col de Vars / F

17.   Col de la Bonette mit Cime de la Bonette / F

18.   auf der Talfahrt vom Col de la Bonette: Col de Raspaillon / F + Col de la Fourches / F

19.   Col de la Couillole / F

20.   Col de Valberg / F

21.   Col de Saint-Martin / F

22.   Co de Turini / F

23.   Col du Pérus / F

24.   Col de Brouis / F

25.   Col de Lombarde / F-I

26.   Colle di Sampeyre / I

27.   Grosser Sankt Bernhard / I-CH

28.   Sanetschpass / CH

29.   Grimselpass / CH

30.   Brünigpass / CH