September 2025 - Chile+Bolivien/Auf der Lagunenroute bis Uyuni

03. September - 16. September 2025

 

Wir sind ready für Bolivien und die Lagunenroute, möchten los, zusammen mit Jeannine & Jerry, aber das Wetterapp zeigt eine Störung in den nächsten Tagen mit viel Wind und Niederschlag, das heisst es gibt Schnee in der Höhe. Es wäre unvernünftig jetzt loszufahren, wir müssen warten, sind wir doch auf der Lagunenroute über Tage auf einer Höhe von über 4000m bis fast 5000m unterwegs. Nur hier im Dorf bleiben möchten wir nicht, es gibt viel Schönes in der Gegend, so fahren wir los zum Geysirfeld El Tatio, rund 80 km nördlich von San Pedro de Atacama. Sie spektakulärste Zeit ist der frühe Morgen, wegen der Höhe übernachten wir ein Stück vor den Geysiren, fahren am Morgen die restlichen Kilometer und sind um 06.15 Uhr bei den spuckenden Töpfen. Wow, so cool wie es dampft und brodelt in diesem Morgenerwachen und der klirrenden Kälte hier oben. Warm eingepackt marschieren wir entlang der rauchenden Löcher und warten bis die Sonne langsam über den Berg kommt. Der Parkplatz füllt sich mit Tourenbussen und immer mehr Leute sind hier, aber vor 9 Uhr macht es Schwups, alle sind wieder weg und wir alleine, nur ein freches Viscacha schnüffelt um den Iveco und sucht nach etwas Essbarem. Gemütlich essen wir Zmorge und machen uns dann auf den schönen Rückweg nach San Pedro, eine tolle Strecke! Wir fahren durch’s Dorf und „äne grad wieder use“, weiter zum Valle Arcoiris, ein buntes Tal mit speziellen grünen Felsen. Vier Tage später sind wir zurück in San Pedro und warten das Wochenende und die Niederschläge ab, gehen fein käfele mit Jerry & Jeannine und bummeln durchs Dorf. Anfang Woche sind wir wie auf Nadeln, aber der Jamapass und auch der Abzweiger und Grenzübergang Hito Cajon nach Bolivien sind geschlossen…und bleiben geschlossen. Die Lastwagen stauen sich vor der Barriere, die Polizisten vor Ort sind nicht sehr auskunftsfreudig, niemand weiss wann die Strasse wieder offen ist…vielleicht „manana“ oder „pasado manana“ oder in 3 oder 4 Tagen. Zwecks Akklimatisation möchten wir nicht in San Pedro übernachten auf nur 2400 müM, wir fahren in die Höhe Richtung Calama und bleiben auf 3400 müM stehen. Am nächsten Morgen gehts für uns Zwei wieder abwärts nach San Pedro für neue Informationen, die Barriere bleibt geschlossen. Die Lastwagenfahrer in der Warteschlange kennen uns schon, wir plaudern mit einem netten Brasilianer, er meint dass sich die Chilenen wohl nicht sehr beeilen mit dem Räumen der Strasse am Pass und es vielleicht Donnerstag wird bis der Verkehr wieder rollt. Wir fragen ihn ob wir die Nummern tauschen können und er uns Bescheid gibt falls sich etwas ändert, „Klar, kein Problem, ich schreibe euch!“. Super, wir fahren wieder in die Höhe, diesmal Richtung Geysir und übernachten auf 3950 müM.  Schon früh am nächsten Morgen schreibt uns Dari, der Lastwagenchauffer, dass die Strasse heute nicht aufgeht. Okay, dann bleiben wir in der Höhe und stellen uns schon mal auf einen gemütlichen Tag ein. Eine Stunde später schreibt Dari wieder, die Strasse bis zum Pass und zur Grenze Hito Cajon nach Bolivien wird nun geöffnet. Super! Wir schreiben Jerry & Jeannine auf dem anderen Hügel, packen zusammen, es kann losgehen, runter gehts nach San Pedro, Dari bekommt eine Schokolade und ein herzliches Dankeschön und wir fahren die 40 Kilometer und 2200 Höhenmeter hoch zum Grenzposten von Chile. Vor der Halle parkieren wir, erledigen den Papierkram, dann meint der Zöllner wir sollen durch die Halle fahren. Beat zweifelt „Das ist wohl zu wenig hoch für uns“ - „Nein, nein, das reicht, fahrt rein, ich passe auf!“. Okay…langsam fahren wir in die Halle, es geht über eine Schwelle, wir hängen am Rolltor fest und zerren etwas Material mit, den Zöllner kümmert es nicht gross, also weiter durch die Halle, die Höhe reicht und es wäre alles gut gegangen wenn wir nicht beim Hallenausgang nochmals über eine Schwelle hätten fahren müssen und es danach gleich abwärts ging. Keine Chance! Beat lässt bei den Hinterreifen Luft ab, packt unsere Keile aus und plaziert diese vor die Vorderräder, der Iveco senkt sich hinten und vorne gehts beim Weiterfahren ein Stück hoch dank der Keile, geschafft! Tschau Chile, wir rollen Bolivien entgegen, erledigen am ersten Posten unsere Einreise und ein Stück weiter vor der Laguna Blanca den Zoll für den Iveco. 

Yehhh, wir sind in Bolivien, die legendäre Lagunenroute wartet auf uns!

Auch Jeannine & Jerry trudeln bald ein, es ist schon Abend und sehr kalt, wir bleiben gleich nach dem Grenzposten stehen, in der Nacht sinkt das Thermometer hier auf 4350 müM auf -11 Grad, brrrr. Wir freuen uns riesig am Morgen zusammen loszufahren, und nach einigen Versuchen springt sogar der Iveco an.

Lange davon geträumt, nun sind wir hier! Die Strecke in den nächsten Tagen führt uns entlang von herrlichen, farbigen Lagunen mit unzähligen Flamingos, durch Berge, über Höhen, zu Geysiren und Schlammtöpfen, kunstvollen Steinen mitten im Nirgendwo, durch endlose Weiten, auf rauen, steinigen oder sandigen Pisten. Wir sind umgeben von Formen, Farben und Eindrücken und einer Natur die ganz unwirklich erscheint und einmalig schön ist! 

Am dritten Tag, bei der Laguna Colorado, sagen wir Jeannine & Jerry Tschüss, sie fahren im Osten Richtung Uyuni, wir nehmen die Route im Westen. Es erwarten uns weitere Lagunen und schönste Fahrstrecken, jeder Blick in diesem Rundumpanorama ist ein Genuss, wir geniessen diese Tage unglaublich, wunderschön ist es hier, eines dieser Erlebnisse das wir nie mehr vergessen werden! Viel zu schnell sind diese Kilometer vorbei, man könnte bleiben und bleiben, möchte gar nicht mehr weg, aber das Schlafen in dieser Höhe und die Kälte beanspruchen uns und den Iveco doch etwas, so sind wir auch froh wieder etwas tiefer zu kommen.

Die Strasse bis nach Uyuni zieht sich durch eine karge Weite, es gibt wieder kleine Dörflein und Leute, Felder werden bereit gemacht zum Pflanzen, unzählige Lamaherden sind unterwegs mit ihren farbigen Zötteli an den Ohren. In San Cristobal steueren wir zum ersten Mal in Bolivien eine Tankstelle an. Es warten nur einige Lastwagen vor den Tanksäulen, alle ohne Fahrer, es wäre ja zu schön…Nein, es gibt keinen Diesel „Manana tardes“ bekommen sie Diesel, aber so lange möchten wir nicht warten, also weiter nach Uyuni, der grosse Salzsee wartet!

 

Bekommen wir wohl Diesel und wie ist es auf dem grossen Salar von Uyuni? Bald erfahrt ihr mehr...  

         


Unsere Strecke vom 03. - 16. September 2025
Unsere Strecke vom 03. - 16. September 2025