Oktober 2025 - Peru/Von Cusco bis zum Machu Picchu

11. Oktober - 20. Oktober 2025

 

Wir sind in Cusco und steuern den Camping Quinta Lala im Norden der Stadt an, es ist DER Camping für Overlander, wohl alle Reisenden übernachten hier wenn sie in Cusco sind. Wir treffen Jeannine & Jerry wieder und noch andere nette Schweizer, schön sich auszutauschen und zu plaudern. 

Vom Camping sind wir in 20 Minuten in der Stadt unten, diesen Weg gehen wir in den nächsten Tagen einige Mal, alleine oder in Gesellschaft, durch schöne Gassen ins Zentrum, wieder aufwärts nehmen wir dann meisten ein Taxi. Die Stadt gefällt uns sehr gut, schöne Plätze, lauschige Gassen, gute Restaurants und Cafés, hübsche Lädeli, wir geniessen’s. Das Wetter ist solala, irgendwie ist schon halb Regenzeit obwohl es erst Oktober ist, seit La Paz in Bolivien versammeln sich fast jeden Tag am Nachmittag / Abend schwarze Wolken am Himmel die ihren Inhalt dann über uns ausschütten und manchmal sogar noch mit Hagelkörnern nach uns werfen. Also immer ein Blick zum Himmel ist nicht falsch und die Goretex-Jacke plus Schirm ist unser ständiger Begleiter.

 

Ein bisschen Inka-Geschichte: 

„Cuscu“ war ein kleines Dorf und im Tal von Cusco siedelten schon lange Zeit vor den Inkas andere Volksgruppen die sich später auf Druck der Inkas zu einem friedlichen Zusammenleben arrangierten. 

Laut Legende kreirte einst der Sonnengott das Geschwisterpaar Manco Capac und Mama Ocllo, von der Isla del Sol brachen sie auf und gründeten Anfang des 13. Jahrhunderts in Cusco das zukünftige Zentrum des Inkareichts. Das Reich wurde schnell gross und erstreckte sich von der Mitte des heutigen Chiles bis hinauf nach Kolumbien. Die Baukunst der Inkas, oder schon von Völkern vor ihnen, war einzigartig, fugenlos bauten sie gewaltige Mauern, passten riesige Steine aneinander dass kaum ein Blatt Papier dazwischen passt. Noch heute sind diese Bauten umhüllt von einem Geheimnis, wie genau wurden diese Mauern errichtet? Es gibt Theorien, aber keine Gewissheit. Das Rad war bei den Inkas noch nicht im Einsatz. Sie bauten auch lange Hängebrücken über Flüsse und das Strassennetz von rund 20’000 Kilometer war gigantisch und übertraf das der Römer bei Weitem. Die Küstenstrasse war 4000 km lang und 8 Meter breit, die Haupt-Andenstrasse 5200 km lang und 6 Meter breit, dazu gab es viele Querverbindungen. Läufer waren ständig unterwegs, wichtige Botschaften konnten in wenigen Tagen über 1000 - 2000 km weitergeleitet werden.

Das Inkareich hatte bis zum Einfall der Spanier im Jahr 1532 rund 13 Herrscher, wurde streng hierarchisch regiert und von einer kleinen privilegierten Schicht beherrscht, das Volk war Untertan, es galten klare Regeln für Landwirtschaft, die Familie, die Gesellschaft.

Mit dem Anlanden der Spanier in Peru ging das Inkareich unter. 1533 marschierte Francisco Pizarro kampflos in Cusco ein, die Stadt war damals unermesslich reich und schön, voller Tempel, Palästen und Gold. Pizarro liess das Gold und Silber zusammentragen, zerstörte die Paläste, gegen die Mauern hatte er zum Glück keine Chancen, diese dienten später als Grundmauern für die neu aufgebauten spanischen Kirchen. Immer wieder mussten in den folgenden Jahrhunderten die spanischen Bauten nach Erdbeben neu aufgebaut werden, die Inkamauern hielten und halten allem stand. Es folgten viele Aufstände, Kriege, Tod und Krankheiten bis die Spanier die volle Macht des Inkareichs übernahmen.    

Mit Jeannine & Jerry möchten wir auf den Machu Picchu und buchen bei einer Agentur einen 3-Tages-Ausflug mit 2 Übernachtungen in Aguas Caliente am Fusse des Berges.

Es ist ein bisschen kompliziert mit diesem Machu Picchu. Man stelle sich vor, jeden Tag werden total 5600 Tickets für diesen Ort verkauft, 4600 Tichets gehen im Vorver kauf weg und 1000 Tickets werden jeden Tag direkt am Schalter in Aguas Calientes als Last Minute Tickets für den Folgetag verkauft. Der Weg zum Machu Picchu ist auch nicht ohne, mit dem Iveco hinfahren könnten wir nicht, es gibt keine Strasse. Man hat die Möglichkeit per Trekking zum Machu Picchu zu gelangen, oder per Zug. Wir wählen den Zug. Bei der Buchung erfahren wir dass der Oktober ein spezieller Monat ist und „very busy“ weil Studenten dann gratis auf den Machu Picchu dürfen plus am Wochenende auch alle Locals. Weil somit der Andrang sehr gross ist im Oktober, kann die Regierung beschliessen dass sie die 1000 Tickets nicht einen Tag im Voraus verkauft sondern zwei Tage, das macht sie aktuell. 

Für uns heisst das, wir müssen zwei Tage im Voraus vor Ort sein um ein Ticket zu ergattern. Am Morgen um 6 Uhr werden wir abgeholt, per Büssli geht es rund 1.5 Stunden bis nach Ollantaytambo, dort steigen wir in den Zug, dieser tuckerlet gemütlich 1.45 Stunden dem Rio Urubamba entlang bis nach Aguas Caliente, das wichtige Dorf und der Umschlagplatz beim Machu Pichu. Es ist grau und es regnet, wir sind in einer komplett anderen Klimazone angelangt, üppiges Grün umgibt uns, herrliche Pflanzen und Blumen spriessen, ein bisschen Regenwald, sehr schön. Am Bahnhof wartet ein Guide auf uns, wir müssen uns sputen um sie nicht aus den Augen zu verlieren, in Windeseile sind wir bei der Ticketausgabe und stellen uns in die Reihe. Eine Tafel zeigt immer aktuell an für welchen Rundgang auf dem Machu Picchu noch wieviele Billete zu haben sind. Die Ticktes für den morgigen Tag sind alle weg, das haben wir gewusst, für den übermorgigen Tag hat es noch, auch für unseren bevorzugten Circuit 2, super! Der Rest des Tages ist dann ganz entspannt, wir beziehen unser Hotelzimmer, bummeln durchs Dorf, essen fein Znacht und fallen mit dem Rauschen des Flusses hinter dem Hotel müde ins Bett. Nochmals ein Tag vergeht, und dann endlich dürfen wir hoch zum Machu Picchu. Die Menschenschlange beim Bus ist lang am Morgen früh um 7 Uhr, aber wir rücken schnell vor und schwups haben wir die halbe Stunde Fahrt hinter uns, mit etliche Kurven aufwärts, und stehen mit unserem Guide bei dieser sagenumworbenen alten Inkastadt Machu Picchu, ein spezieller Moment! Fast drei Stunden dürfen wir bleiben, wandern durch die tollen, eindrücklichen Ruinen, bewundern die wunderschönen Ausblicke und erfahren viel von unserem Guide. Wir sind begeistert, der Blick rundum ist fantastisch, wir sind eingekesselt von steilen grünen Bergen, tief geht es abwärts in die Täler und Schluchten, herrlich! Aber jeder schöne Moment hat einmal ein Ende, der Bus bringt uns zurück in Dorf, wir verdrödeln den Nachmittag, am Abend gehts per Zug und Bus retour nach Cusco.

Nun ist es Zeit weiter zu reisen, wir sagen einmal mehr „Tschüss zäme“! Unser Weg führt uns zuerst ein Stück nordwärts, wir möchten noch einige Sachen besuchen, die Ruinen und Terrassen von Pisac, die spektakulären Salzbecken von Maras und das frühere Landwirtschaftszentrum der Inkas bei Moray.

 

Mit dieser Runde schliessen wir Cusco mit seiner spannenden Umgebung ab und machen uns auf den Weg nach Süden, ans Meer!

 


Unsere Strecke vom 11. Oktober - 20. Oktober 2025
Unsere Strecke vom 11. Oktober - 20. Oktober 2025